Fertigstellung des Fledermaus-Infozentrums im Wildpark Pforzheim


Nach knapp zwei Jahren ist es so weit: Aus der Idee, die erstmals im März 2011 auf einer Vorstandsitzung des Fördervereins Wildpark Pforzheim e. V. besprochen wurde, ist Realität geworden. Der alte Kutschenunterstand im Wildpark ist zu einem Fledermaus-Infozentrum umgestaltet worden. Und nebenan werden bald Schleiereulen in eine Voliere ziehen.

Da Aufklärung und Bewusstseinsschaffung hinsichtlich des Erhalts der biologischen Vielfalt eine zentrale Aufgabe des Fördervereins Wildpark Pforzheim e.V. ist, war die Förderung des Infozentrums eine logische Konsequenz für den Vorstand des Fördervereins.

Christine Stavenhagen, Vorstandsvorsitzende des Fördervereins Wildpark Pforzheim e. V. sagt: „Fledermäuse sind sehr interessante Tiere. Leider wissen wir Menschen häufig viel zu wenig über sie. Daher war es uns – wie auch der Stadt Pforzheim und dem Umweltschutzamt Pforzheim – ein Anliegen, mit dem Fledermaus-Infozentrum im Wildpark dazu beizutragen, dass Wissen über Fledermäuse vermittelt werden kann. Dadurch können wir unseren Beitrag zum Artenschutz leisten. Wir hoffen natürlich auf großes Interesse bei unseren Besuchern und freuen uns über Feedback. Selbstverständlich sind auch Ideen zur Weiterentwicklung willkommen.“

Tobias Längle, Vorstandsmitglied und Naturschutzbeauftragter der Stadt Pforzheim fügt hinzu: „Durch Unkenntnis sind die Bestände der meisten Fledermaus-Arten rückläufig, manche Arten sogar vom Aussterben bedroht. Da Fledermäuse vor allem in der Nachtzeit aktiv sind und die kalte Jahreszeit in einer Art Winterschlaf in frostfreien Quartieren verbringen, entgehen sie häufig unserer Aufmerksamkeit, weil wir sie nur selten zu Gesicht bekommen. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass der wesentliche Grund für die Gefährdung zahlreicher Fledermausarten der Verlust ihrer Lebensräume und geeigneter Quartiere ist. Dieser Entwicklung wollen wir entgegenwirken. So wurde der Dachstuhl des neuen Fledermaus-Infozentrums mit Ein- und Ausflugsöffnungen versehen. Darüber hinaus wurden im unmittelbaren Umfeld mehrere Fledermauskästen aufgehängt, die von Bechstein-, Rauhhaut- und Wasserfledermäusen als Übergangsquartiere genutzt werden können.“

Um das Fledermaus-Infozentrum auch in Zukunft attraktiv halten zu können (beispielsweise durch Erarbeitung eines pädagogischen Begleitkonzepts), bedarf es Ihrer Mithilfe und Spendenbereitschaft – selbst mit vermeintlich kleinen Beiträgen können Sie uns in unserem Anliegen des Fledermausschutzes unterstützen. Falls Ihr Interesse und Engagement für das neue Fledermaus-Infozentrum geweckt sein sollte, dann nehmen Sie bitte Kontakt mit der Geschäftsstelle des Fördervereins Wildpark Pforzheim e.V. auf. Sie wollen mehr über das Feldermaus-Infozentrum erfahren? Dann besuchen Sie den Wildpark Pforzheim und lesen Sie hier in der Chronologie nach.


Die Chronologie des Fledermaus-Infozentrums

01.03.2011
Erstmalige Idee auf der Vorstandsitzung des Fördervereins zur Umnutzung des alten Kutschenunterstandes zu einem Fledermaus-Infozentrum und einer Schleiereulen-Voliere

18.03.2011
Zustimmung der Mitgliederversammlung zur Einstellung des Kutschbetriebes und der Umnutzung des bestehenden Unterstandes

04.05.2011
Der Vorstand beauftragt den Naturschutzbeauftragten der Stadt Pforzheim Tobias Längle mit der federführenden Planung und Ausgestaltung des Fledermaus-Infozentrums

Sommer 2011
Planungen zum Umbau (auch des Dachstuhls) in enger Kooperation mit dem Umwelt-schutzamt Pforzheim (Manfred Bauer)

07.10.2011
Verleihung des mit 1.000,- Euro dotierten Bürgerschaftspreises 2011 der Stiftung „Mit Herz und Hand“ für das Konzept des Fledermaus-Infozentrums

07.10.2011
Verleihung des mit 1.000,- Euro dotierten Bürgerschaftspreises 2011 der Stiftung „Mit Herz und Hand“ für das Konzept des Fledermaus-Infozentrums


Brigitte Wetzel, stellv. Vorsitzende des Stiftungs-Kuratoriums (links) übergibt den mit 1.000,- € dotierten Bürgerschaftspreis 2011 an Tobias Längle, Vorstandsmitglied des Wildparkfördervereins (rechts) für das neue Fledermaus-Zentrum im Wildpark Pforzheim

Oktober 2011: Bereitstellung von Fördergeldern zum Umbau des Kutschenunterstandes durch das Land Baden-Württemberg (Regierungspräsidium Karlsruhe, Abt. 5)

20.12.2011: Feierliche Fertigstellung der Schreinerarbeiten in Anwesenheit von Bürgermeister Alexander Uhlig
Artikel in der Pforzheimer Zeitung.

März 2012: Konstituierende Sitzung der Projektgruppe „Fledermaus“ (aus Experten des Umweltschutz- und Grünflächenamtes sowie des NABU und des Naturschutzbeauftragten) zur inhaltlichen Ausgestaltung des Fledermauszentrums

Mai 2012: Bewilligung weiterer Fördermittel des Landes Baden-Württemberg (Regierungspräsidium Karlsruhe, Abt. 5) für die inhaltliche Ausgestaltung des Fledermaus-Infozentrums (Infotafeln, Schaukästen, …)

Herbst 2012: Geplante Fertigstellung und feierliche Einweihung des Fledermaus-Infozentrums.

Das Konzept des Fledermaus-Infozentrums

Gegenstand des Fördervereins Wildpark Pforzheim e.V. ist es, den Pforzheimer Wildpark weiterzuentwickeln; dies schließt auch die nach dem Naturschutzgesetz vorgeschriebene Aufgabe von zoologischen Einrichtungen mit ein, „die Aufklärung und das Bewusstsein der Öffentlichkeit in Bezug auf den Erhalt der biologischen Vielfalt“ zu fördern (BNatSchG § 42, (3) Satz 6). Ausgehend von dieser Verpflichtung ist die Idee entstanden, ein Fledermaus-Infozentrum im Wildpark Pforzheim zu errichten.

Dieses soll zum einen entsprechend dieser gesetzlichen Vorgaben der Öffentlichkeitsarbeit dienen, indem hier Fachinformationen über die Biologie und den Schutz von Fledermäusen mittels Infotafeln, Schaukästen, interaktiven Einheiten und Broschüren vermittelt werden. Der Vorplatz soll zu einem Treffpunkt für Fledermaus-Enthusiasten werden, wo z.B. interessierte Wildpark-Besucher, Schulklassen, Forstmitarbeiter und aktive Fledermausschützer ein Forum finden, über welches das Anliegen des Fledermaus-Schutzes interessant und anschaulich vermittelt werden kann. Dieser Treffpunkt ist als Dauereinrichtung konzipiert, der wetterunabhängig und zu jeder Zeit aufgesucht werden kann (z.B. auch für Nachtexkursionen). Denkbar ist in diesem Zusammenhang auch ein pädagogisches Begleitkonzept in Kooperation mit Naturschutzverbänden oder staatlichen Organisationen. Der Standort des Fledermaus-Infozentrums ist ideal gewählt für das Thema, da unterschiedliche Fledermaus-Lebensräume wie das Stadtgebiet mit Flusslandschaften, Freiräume und Wälder räumlich relativ nah benachbart zueinander liegen.

Ein weiteres Anliegen des Fledermaus-Infozentrums ist der konkrete Artenschutz. Fledermäuse sind Tiere, die nur wenigen Mitmenschen unmittelbar bekannt sind. Da sie vor allem in der Nachtzeit aktiv sind und die kalte Jahreszeit in einer Art Winterschlaf in frostfreien Quartieren (z.B. in Felsspalten, Bergwerken) verbringen, finden Fledermäuse eher nur zufällig und vereinzelt unsere Aufmerksamkeit. Dabei weisen sie bemerkenswerte Eigenschaften und Fähigkeiten auf, die erstaunlich und faszinierend sind. Fledermäuse leben oft eng benachbart, aber oft unbemerkt, bei uns z.B. in Gebäuden, ebenso in Baumhöhlen in Wäldern. Im Waldesinneren können Bechstein-, Fransenfledermäuse und Langohren angetroffen werden; Waldränder und Bereiche über der Baumkronenhöhe werden gerne von Wimpern-, Fransen- und Langohrfledermäusen genutzt. Durch unsere Unkenntnis sind die Bestände der meisten Fledermaus-Arten rückläufig, manche Arten sogar vom Aussterben bedroht. Der wesentliche Grund für die Gefährdung zahlreicher Fledermausarten ist der Verlust ihrer Lebensräume und geeigneter Quartiere. Um dem ein wenig entgegenzuwirken, wurde der Dachstuhl des neuen Fledermaus-Infozentrums mit Ein- und Ausflugsöffnungen versehen; hier sowie im unmittelbaren Umfeld werden mehrere Fledermauskästen aufgehängt, die von Bechstein-, Rauhhaut- und Wasserfledermäusen als Übergangsquartiere genutzt werden könnten. Im Falle einer Besiedelung wäre auch die Installation einer Webcam denkbar, die spannende Einblicke in das Leben der Fledermäuse ermöglichen würde.

Um das Fledermaus-Infozentrum noch schneller fertig zu stellen und auch in Zukunft attraktiv halten zu können (z.B. durch Erarbeitung eines pädagogisches Begleitkonzepts), bedarf es Ihrer Mithilfe und Spendenbereitschaft – selbst mit vermeintlich kleinen Beiträgen können Sie uns in unserem Anliegen des Fledermausschutzes unterstützen. Falls Ihr Interesse und Engagement für das neue Fledermaus-Infozentrum geweckt sein sollte, dann nehmen Sie bitte Kontakt mit der Geschäftsstelle des Fördervereins Wildpark Pforzheim e.V. auf.